— In den letzten Jahrzehnten hat sich Berlin zu einem europäischen Zentrum für Gegenwartskunst entwickelt. Museen, Galerien und Kunstmessen wurden zum Publikumsmagneten und füllen die Stadt mit Besuchern. In dieser pulsierenden Metropole, in der die Menschen stetig immer neuen Reizen ausgesetzt sind, werden Ruhe und Zeit zu Privilegien. an diesem Punkt setzt das Konzept von The Dark Rooms an.
The Dark Rooms ist eine Ausstellung, die der schnelllebigen Kunstwahrnehmung entgegen arbeitet: Durch die Dunkelheit wird der Besucher zum unsichtbaren Beobachter. Auf fünf Stockwerken und einer Fläche von 1500m2 der alten Willner-Brauerei macht das Publikum die Erfahrung, sich in den dunklen Räumlichkeiten selbst zu verlieren und das Tempo bei der Kunstwahrnehmung zu endschleunigen.
Jeder Raum ist individuell von einem Künstler inszeniert. Nur die Kunstwerke sind beleuchtet. Großflächige Sitzbereiche schaffen die Möglichkeit, sich wieder Zeit für die Betrachtung der Arbeiten zu nehmen.
Die Initiatoren, Sven Sauer und Jerry Kowalsky, die bereits mit Projekten wie »360 Minutes Art« den Fokus auf neue Formen der Kunstwahrnehmung legten, sprechen davon, dass die Wahrnehmung von Kunst »Zeit und Ruhe im Raum« bedarf, was sie auf den heutigen Kunstmessen, Massenausstellungen und Galerie-Events vermissen.
Sauer: »Dunkelheit und Weite können dem Betrachter eine ungestörte Kunsterfahrung ermöglichen. Die Dunkelheit lässt nicht nur den Raum sondern auch die anderen Besucher verschwinden, was eine Umkehr der klassischen Präsentationsmodelle der White Cube-Ausstellung darstellt.«